Goldgrube BioNTech beschert Mainzer Handwerksbetrieben Senkung der Gewerbesteuer

Die Stadt Mainz hat angekündigt, dank der zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen in Milliardenhöhe durch den Corona-Impfstoff-Hersteller BioNTech, die Mainzer Unternehmen durch die gesenkte Gewerbesteuer im nächsten Jahr um gut 351 Millionen Euro zu entlasten. Davon würden, laut Oberbürgermeister Michael Ebling, nicht nur die großen Unternehmen profitieren, auch Handwerker könnten mit geringeren Steuerbelastungen rechnen. Zudem soll mit dem Geld zunächst der städtische Schuldenberg abgebaut werden, aber auch neue Firmen sollen mit der niedrigen Gewerbesteuer angelockt werden.

Mithilfe des Hebesatzes ermittelt die Kommune die Höhe der Gewerbesteuer, die ein Unternehmen bezahlen muss, indem sie damit den vom Finanzamt festgelegten Gewerbesteuer-Messbetrag für einen Betrieb multipliziert. Dieser Messbetrag richtet sich nach dem Gewerbeertrag des Unternehmens und nach der Höhe der Löhne, die an dem Standort gezahlt werden. Je geringer der Hebesatz, desto geringer fällt also die Gewerbesteuer aus, die ein Unternehmen an die Kommune bezahlen muss.
Mainz hätte mit 310 Punkten den niedrigsten Hebesatz der über 150 rheinland-pfälzischen Gemeinden. Auch die an Mainz angrenzenden Gemeinden Bodenheim (373), Nieder-Olm und Budenheim (beide 380) haben höhere Hebesätze. Nur Ingelheim liegt ebenfalls bei nur 310 Punkten.

Die Stadt Mainz hat angekündigt, sich zu einem weltweit anerkannten Biotechnologiestandort entwickeln zu wollen. Sie nennt es Zukunftsprojekt “BioTechHub”. Geplant seien rund 5.000 neue Arbeitsplätze, 30 Hektar Fläche für neue Unternehmen und ein Investitionsvolumen von rund 1 Milliarde Euro in den nächsten zehn Jahren.