Keine Deponie im Laubenheimer Steinbruch

Aus für das Deponieprojekt im Laubenheimer Steinbruch. Die Mehrheit des Mainzer Stadtrats hat beschlossen, die Pläne für den Bau und Betrieb einer Deponie für mineralische Abfälle der Klassen I und II im Steinbruch Mainz-Laubenheim im Südosten der Stadt nicht weiter zu verfolgen und den bei der Struktur- und Genehmigungsbehörde SGD Süd gestellten Antrag auf Planfeststellung wieder zurückzuziehen. Stattdessen soll der Steinbruch, wie bisher, mit unbelastetem Erdaushub verfüllt werden.

In zahlreichen Gesprächen und einem gemeinsamen Brief an die Stadtratsmitglieder hatten Handwerkskammer Rheinland-Pfalz, Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz und Bau-Innung appelliert, „die angekündigte Aufgabe des Projektes noch einmal zu überdenken“. Doch Trotz der Appelle und deutlicher Kritik seitens der Bauwirtschaft konnte diese nichts an der Entscheidung ändern.

In der Beschlussvorlage fasst die Verwaltung die bekannten Argumente für das Deponie-Aus zusammen. So hätten sich zwischenzeitlich die Rahmenbedingungen für das Projekt dahingehend geändert, dass die Erweiterung der Deponie Dyckerhoffbruch in Wiesbaden genehmigt wurde. Außerdem habe der Entsorgungsbetrieb der Stadt Wiesbaden (ELW) auf Nachfrage der Stadt Mainz signalisiert, Ablagerungskapazitäten für DK I-Abfälle anbieten zu können. Lange Zeit wollte der ELW keinen belasteten Bauschutt aus Mainz annehmen. Die Verhandlungen über die interkommunale Zusammenarbeit sei nun aufgenommen worden, heißt es in der Vorlage weiter.

Nach dem beigelegten Rechtsstreit zwischen dem Landkreis Alzey-Worms und der Mülldeponie Framersheim (MDF) sollen demnach „in absehbarer Zeit zudem im Raum Mainz auch für DK II-Abfälle wieder Entsorgungskapazitäten zur Verfügung stehen“.

Als K.o.-Kriterien für die Deponie nennt die Verwaltung den Ausschluss von mit Asbest belastetem Material und die Verzögerung des Projektes durch die nicht ausreichend gegebene Hangstabilität.

Rund 1,2 Millionen Euro wurde in den vergangenen sieben Jahren in das umstrittene Deponievorhaben für mineralische Abfälle der Deponieklassen I und II im Laubenheimer Steinbruch investiert. Verfüllt wird der Steinbruch weiter, aber weiterhin mit unbelastetem Bauschutt.