Mit einer feierlichen Veranstaltung im Haus des Handwerks in Mainz ehrte die Handwerkskammer Rheinhessen in diesem Jahr ihre Goldmeisterinnen und Goldmeister – Handwerkerinnen und Handwerker, die vor 50 Jahren ihre Meisterprüfung abgelegt haben. Der Abend stand im Zeichen von Wertschätzung, Tradition und der bleibenden Bedeutung des Meisterbriefs.

„Verachtet mir die Meister nicht, ehret ihren Stand – wer den deutschen Meister ehrt, ehrt auch unser deutsches Vaterland“, zitierte Kammerpräsident Hans-Jörg Friese frei nach Richard Wagner. Mit diesen Worten eröffnete er die Feierlichkeiten und würdigte die Lebensleistung der Jubilare: „Sie haben Verantwortung übernommen – für Ihre Betriebe, Ihre Familien und das Handwerk. Dafür gilt Ihnen unser Respekt und unser Dank.“
Im Jahr 1975 legten insgesamt 173 Handwerkerinnen und Handwerker im Kammerbezirk Rheinhessen ihre Meisterprüfung ab, 34 von ihnen erhielten nun ihren Goldenen Meisterbrief – aus 13 verschiedenen Handwerken. Unter den Geehrten war auch Eckart Truschel, Elektrotechniker-, Radio- und Fernsehtechnikermeister aus Worms, der als Gastredner Einblicke in seine erfolgreiche Unternehmergeschichte gab.
In seiner Ansprache blickte Friese auf das Jahr 1975 zurück – ein Jahr gesellschaftlicher und technischer Umbrüche. Mit dem Ende des Vietnamkriegs, der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte und dem Einzug der ersten Heimcomputer begann eine neue Ära. „Auch wenn Sie sich damals sicher mehr auf Ihre Prüfungen konzentriert haben, war Ihre Meisterprüfung ein Meilenstein – der Beginn eines Berufslebens, das unsere Region geprägt hat“, so Friese mit einem Augenzwinkern.
Heute, 50 Jahre später, sei das Handwerk erneut im Wandel. „Wie 1975 gilt auch heute: Das Handwerk darf sich den Herausforderungen nicht verschließen, sondern muss mutig nach vorne gehen.“ Digitalisierung, Fachkräftesicherung und neue Technologien verlangten Offenheit – doch die Werte blieben dieselben.
„Der Meistertitel ist das sicherste Wertpapier der Welt. Er steht für Qualität, Vertrauen und Gemeinschaft – Werte, die damals wie heute das Fundament des Handwerks bilden“, betonte Friese. Gemeinsam blicken die diesjährigen Goldmeisterinnen und Goldmeister auf über 2.600 Jahre Berufserfahrung zurück – ein eindrucksvolles Zeichen für Beständigkeit, Leidenschaft und regionale Verbundenheit.
Zum Abschluss dankte Friese den Jubilaren für ihr Lebenswerk: „Ihr Goldener Meisterbrief ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern ein Symbol für Kompetenz, Stabilität und Leidenschaft. Sie alle sind ein Vorbild für kommende Generationen.“
© Alle Fotos: Stefan F. Sämmer



































